Geschichte

Von den Blue Boys zum HC Uzwil…

Die Gründung…

Die Gründung des Handball Club war die Idee einiger Uzwiler Tennisspieler, welche einen sportlichen Ausgleich für die Winterperiode suchten. 1968 existierte noch keine Tennishalle in Uzwil und der näheren Umgebung. So wurden Alternativen zum Tennis gesucht. Werner Bergundthal hatte die Idee, sich im Winter in der Turnhalle mit einem Handball zu beschäftigen. Er erinnerte sich an seine Schulzeit, während der er in einer Schulsportgruppe Handball spielte. Mit sporadischem Training, jedoch regelmässiger Teilnahme an den Meisterschaftsspielen, wurde in der ersten Saison der erste Platz der Gruppe erspielt. Lediglich die schlechtere Tordifferenz verhinderte den sofortigen Aufstieg in die dritte Liga.

Die nächste Meisterschaftsrunde konnte wiederum erfolgreich gespielt werden. Den Blue Boys gelang zwei Jahre nach der Clubgründung den Aufstieg in die dritte Liga.

Der Club bestand damals noch nicht als Verein, mehr als Vereinigung. Weder Statuten noch Vorstand waren vorhanden. Zur Gründungszeit lebte der Handballsport in Uzwil von der guten Kollegialität. So wurden anfallende Aufgaben spontan von Einzelnen übernommen. Auch das Training wurde so gestaltet, dass die Zeit nach dem Training mindestens so wichtig war, wie die sportlichen Aktivitäten. So mussten die Frauen der Handballer an jenen Trainingsabenden des öftern um den Inhalt ihrer Kühlschränke bangen. Denn es gehörte zur Tradition, mit einer «kleinen» Verpflegung und einigen Getränken die verlorenen Kalorien wieder nachzutanken.

An einem dieser Abenden waren die Blue Boys bei Rolf Niemann zu Gast. Es wurden Speis und Trank aufgetischt. Mit einem hämischen Lächeln im Gesicht, fragte Rolf Niemann Werner Bergundthal mehrmals, ob das Aufgetischte ihm auch munde. Nichtsahnend bejahte dieser. Nachdem die Tischplatte leergefegt war, brachen die Kollegen um Werner Bergundthal in ein schallendes Gelächter aus. Nach dem Grund des Gelächters forschend, musste er erfahren, dass die aufgetischten Speisen der gesamte Inhalt seines eigenen Kühlschranks gewesen war. So ist es nicht verwunderlich, dass die Frauen der Spieler Horror vor den Trainingsabenden ihrer Gatten hatten, mussten sie danach ihre Kühlschränke wieder füllen.

Die Meisterschaftsspiele wurden in der St. Galler Olmahalle ausgetragen, da in Uzwil keine spieltaugliche Halle zur Verfügung stand.

Der rasche Aufstieg in die dritte Liga zog neue Clubmitglieder an. Schon in der dritten oder vierten Saison konnte eine zweite Mannschaft für die Meisterschaft gemeldet werden. Die «Alten» zogen sich in die vierte Liga zurück und überliessen den Jungen den Kampf in der dritten Liga. Die Trainings mussten besser geplant und koordiniert werden. Die Blue Boys organisierten sich . Ein Verein mit Ueli Zeugin als erster Präsident wurde geboren.

Die ersten Jahre…

Nachdem der Verein im Anfangsstadium eher eine Ad-Hoc-Gruppe von handballspielenden Tennisspielern war, wurde durch Mund-zu-Mund-Propagande die Überbrückungssportart Handball zur eigenständigen Sportgruppe in Uzwil. Die Mitgliederzahl stieg von Jahr zu Jahr. Jugendliche begannen sich für diesen Verein zu interessieren. Der Verein wuchs und damit entstanden die ersten Hallenprobleme. Die Blue Boys hatten zu wenig Gewicht als Verein in der Gemeinde, dass er sich gegen schon bestehende Vereine im «Hallenkarrussel» behaupten konnte. Die Lösung fand Ueli Zeugin: «Wir müssen mit dem Turnverein, dazumal noch ETV, fusionieren. So wurde der Handball Club Uzwil eine Unterriege des mächtigsten Vereins auf dem Platze Uzwil. Die Hallenprobleme waren gelöst. Zeitgleich führt Ueli Zeugin ein Trainingsobligatorium ein. Mit vermehrtem Aufwand konnten die Leistungen gesteigert werden. 1973 trainierte die erste Juniorenmannschaft unter der Leitung von Willi Hess in Henau. Je länger, je mehr bemühten sich diverse Personen des Handball Club Uzwil um die Gründung einer Damenmannschaft. 1985 war dies dann endlich soweit. Die ersten weiblichen Vertreter des Handball Club Uzwil trainierten, wie könnte es auch anders sein, unter Willi Hess.

In den darauffolgenden Saison’s wurde es auf dem Spielfeld etwas ruhiger, plazierten sich doch sämtliche Uzwiler Teams auf soliden Mittelfeldplätzen. Umsomehr ging es neben dem Spielfeld hoch zu und her.

Ein denkwürdiges Ereignis dann am 12. Dezember 1985 in der neu gebauten Dreifachturnhalle der Gewerbeschule :

Vor 700 Zuschauern trug die Schweizer Nationalmannschaft ein Länderspiel gegen Frankreich aus. Dies war sozusagen das Eröffnungsspiel für die Uzwiler Dreifachturnhalle. Von nun an konnte der Handball Club Uzwil seine Heimspiele in Uzwil austragen.

Nach 2 Jahren 4.-Liga folgte in der Sommermeisterschaft 1970 der erstmalige Aufstieg in die 3. Liga. 1980 kam der Aufstieg in die 2. Liga. In der Hallensaison 83/84 waren auch den Uzwiler Juniorenmannschaften erstmals Erfolge beschieden. Das B- und das C- Juniorenteam wurde in jener Saison Regionalmeister. In der ereignisreichen Saison 85/86, in der die 2. Mannschaft den Aufstieg in die 3. Liga schaffte, nahm der Handball Club Uzwil erstmals mit 7 Mannschaften am Spielbetrieb bei der Hallenmeisterschaft teil.

In jeder Hinsicht turbulent war dann die Saison 87/88. Die 1. Mannschaft entging dem Abstieg nur hauchdünn, während die A-Junioren die Aufstiegsspiele erreichten, die A- Juniorinnen sogar in die A-Meister-Klasse aufsteigen konnten.

Auch die Saison 91/92 würde sportlich wohl bald der Vergessenheit angehören, wenn nicht die damaligen C-Juniorinnen den Regionalmeistertitel gewonnen und an der Schweizermeisterschaft den ausgezeichneten 2. Rang belegt hätten.

Die Saison 92/93 brachte einige Überraschungen : Zum Einen waren da die letztjährigen C-Girls, welche in der B-Juniorinnengruppe mit dem 2. Schlussrang zu überzeugen vermochten. Zum Anderen überraschte das Damenteam, welches erstmals zu einem Aufstiegsspiel antreten konnte, dieses dann aber klar verlor.

Die vereinsinternen Anlässe neben dem Spielfeld geniessen bei allen Mitgliedern einen hohen Stellenwert, was durch die hohen Teilnehmerzahlen immer wieder bewiesen wird. Zu erwähnen sind da z.B. der Chlausabend, der Maibummel oder das clubinterne Plauschturnier mit gemischten Mannschaften . Neu hinzugekommen aus der 92/93er – Saison ist das Skiweekend in der Lenzerheide – Valbella. Auch wenn Petrus nicht immer mitmacht, an diesen Anlässen haben alle riesig den «Plausch».

Der Hebstmarkt…

Wieder ein wenig Geschichte : Der damalige Handball Club Uzwil übernahm im Sommer 1985 die Führung der Festwirtschaft anlässlich des «Mittwochjass». Zwar gelang es den Uzwiler Jassern nicht, an der eine Woche zuvor durchgeführten Ausscheidung zu reüssieren. Dennoch fand auf dem Bahnhofsparkplatz in Uzwil das «Mittwochjassfest», zwar ohne Fernsehjasser, dafür aber mit grossem Erfolg statt. Es ist jedenfalls nicht bekannt, dass die Besucher an Hunger oder Durst zu leiden gehabt hätten.

Im Herbst 1989 wurde den Uzwiler Handballern die Führung der «Tunnelbeiz» am bereits traditionellen Herbstmarkt übertragen. Jeweils am letzten Septemberwochenende wird aus der Uzwiler Bahnhofstrasse eine Fussgängerzone, an welcher den Geschäften die Möglichkeit zur Präsentation gegeben wird. Am oberen Ende dieser Fussgängerzone liegt die Tunnelbeiz in der Bahnunterführung. Mit grossem Einsatz von fast allen Handballerinnen und Handballern gelang es dem Verein, eine tolle Festwirtschaft aufzuziehen, welche auch von unabhängiger Seite in der Lokalpresse gewürdigt wurde. Auf positives Echo stiess die Idee der Handballer, die Tunnelbeiz am Samstag bei strahlendem Sonnenschein vor den Tunneleingang zu verlegen. Unter diesen Umständen war es dem Handball Club Uzwil gelungen, finanziell ein überaus positives Ergebnis zu erreichen, wurden doch bei Umsatz wie auch Gewinn wesentlich höhere Beträge als in den vorangangenen Jahren erzielt.

Im Herbst 1990, diesmal bereits als HC Uzwil, übernahm der Verein ein weiteres Mal die Führung der «Tunnelbeiz». Auf den Erfahrungen des Vorjahres aufbauend und wiederum auf den Einsatz aller Mitgliederinnen und Mitglieder zählend, wurde auch der 2. Herbstmarkt für die Handballer zu einem grossen Erfolg.

Der Herbstmarkt wurde durch das internationale Handballturnier um den Rhomberg-Schmuck-Pokal, welches durch ein unabhängiges OK in Zusammenarbeit mit dem HC Uzwil organisiert wurde, abgelöst. Erstmals fand es am Wochenende vom 31.8/1.9.1991 statt. Das Turnier darf rückwirkend sicher als Erfolg gewertet werden, auch wenn das Publikumsinteresse nicht den Erwartungen entsprach. Die gute Organisation und die vielen freiwilligen Helfer seitens des Handball Club Uzwil trugen jedenfalls das ihrige zum guten Gelingen bei.

Aufgrund der gemachten Erfahrungen kam es am 29.8./30.8.1992 zur Neuauflage des Turnieres. Die 2. Austragung durfte auf international angesehene Teams wie TSV München-Milbertshoven, Elektromos Budapest, Roter Stern Belgrad und die Schweizer Vertreter Pfadi Winterthur, BSV Bern und ZMC Amicitia Zürich zählen. Trotz des tollen Handballsportes, welcher in der Dreifachhalle der Gewerbeschule geboten wurde, liess der Zuschaueraufmarsch dieses Jahr einiges zu wünschen übrig.

Das mangelnde Interesse seitens der Öffentlichkeit, aber auch die immer schwerer werdende Sponsoren- und Geldgebersuche für solche Anlässe bewogen das OK und den Handball Club Uzwil, das Turnier für eine gewisse Zeit auszusetzen.

Unsere Mini’s…

Mit der Gründung eine Minihandballabteilung beim Handball Club Uzwil wurde eine weiters Kapitel in der Veriengeschichte geöffnet. Minihandball soll für die Jüngsten unter uns die Möglichkeit schaffen, sich grundlegend in Ballsportarten zu üben und die Freude am Spiel zu entdecken. Die Abteilung Mini bietet dem Handball Club Uzwil die Möglichkeit, Junioren für die Juniorenabteilung zu rekrutieren.